Der Reiz der Flohmärkte

21.11.2012

Flohmarkt-Besuche haben sich zu einer der beliebtesten Sonntagsbeschäftigungen junger Menschen gemausert. Ihr Schmuddel-Image haben sie längst abgelegt. Es geht nicht darum, sich auf einem Flohmarkt die alten vergilbten Bücher anderer Leute zu kaufen oder kaputtes Spielzeug, sondern darum, Schätze und Schnäppchen zu entdecken.

Ganze Berliner Altbau-WGs sind im Flohmarkt-Chic ausgestattet. Second Hand-Taschen, Mäntel, Pullover, die die eigene Mutter längst in die Altkleidersammlung gebracht hat, werden auf dem Flohmarkt mit Begeisterung aufgekauft. Geschirr, wie es die Oma auch einmal besaß, ein Regal, das man noch selbst streichen möchte und das kombiniert mit der neuen modernen Lampe, die man sich gerade gekauft hat, einen tollen Kontrast schaffen wird. Die Platte, die bei Amazon längst ausverkauft ist, als Geburtstagsgeschenk für den musikverliebten Vater. Der Flohmarkt ist ein Ort für Sammler. Hier kommt man meist nicht hin, weil man nach etwas Bestimmten sucht, sondern man beginnt zu schlendern und zu stöbern und findet dann plötzlich etwas, das einem gefällt.

Der Flohmarkt ist ein Ort der Individualität, nach dem heute in Zeiten von H&M und IKEA viele suchen. Natürlich trägt man gerne die Stiefel, die sonst niemand hat oder besitzt einen besonderen Schrank, der von den Besuchern dann bewundert wird. Doch die günstigen Preise locken einen doch immer wieder in die altbewährten Ketten. Der Flohmarkt ist deshalb ein guter Kompromiss, wo man auch zu günstigen Preisen Stücke finden kann, die eine eigene Geschichte haben.

In vielen Städten werden Flohmärkte inzwischen wöchentlich veranstaltet. Dazu gibt es oft ein Rahmenprogramm mit Imbissbuden und manchmal auch Musik. Zu kaufen gibt es alles, was das Herz begehrt – von der TKKG-Kassette über Schmuck bis hin zum gebrauchten Fahrrad. Und häufig bieten dazwischen auch Künstler ihre selbst entworfene Ware an, die dann natürlich nicht Second Hand ist.

Wer selbst einmal etwas auf dem Flohmarkt verkaufen will, sollte den Flohmarkt-Veranstalter oder das jeweilige Rathaus kontaktieren, um herauszufinden, ob noch Standflächen verfügbar sind. Abgerechnet wird ganz unterschiedlich, nach Quadratmeter oder auch pro Tisch. Die Preise sind je nach Renommee und Ort ebenfalls variabel. Von 5 Euro für den ganzen Stand bis 20 Euro pro Quadratmeter ist da alles dabei.

Besonders schön an Flohmärkten ist, dass Dinge, die die einen nicht mehr brauchen von anderen weiterbenutzt werden. Das ist eine ökologisch gute Sache und beschert den Gegenständen selbst lange und bewegte Geschichten.

Dieser Artikel wurde von dem Studentenblog www.infomensa.de zur Verfügung gestellt.

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